CDU macht sich stark für Opfer sexueller Gewalt

04.02.2022

Auf Antrag der CDU wurde ein neues Angebot im Kreis geschaffen. „Es hat zwar etwas Zeit gedauert“, so Karin Carstensen, „aber nun haben wir unser Ziel erreicht. Ich bin sehr froh darüber, dass es nun endlich soweit ist, dass die Arbeit der Beratung, der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit jetzt aufgenommen wird.

Nachfolgend der Artikel aus dem sh:z vom 02.02.2022

Pro Familia und der Kinderschutzbund verstärken die Hilfe für Kinder und Jugendliche, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind. In der Beratungsstelle „Wagemut“ an der Flensburger Marienstraße bekommen Betroffene aus dem nördlichen Kreisgebiet Hilfe. In Schleswig gibt es eine neue Ansprechpartnerin vom Kinderschutzbund. Eine konkrete Anlaufstelle gibt es dort aber noch nicht.

Damit schließt sich eine Lücke im Beratungsangebot. Denn vor allem in Schleswig und dem südlichen Kreisgebiet war das Angebot nicht mehr wirklich vorhanden, wie Jörg Smoydzin vom Kinderschutzbund berichtet. „Ein knappes Jahr lang hatte die Diakonie die Aufgabe übernommen. Die haben es mit den Mitteln aber nicht mehr geschafft“. Seitdem landet die weiter bestehende Telefonnummer bei einem „sporadisch besetzten“ Anschluss beim Kreis. Testanrufe der Redaktion landen dort ebenso im Nichts wie Aufrufe der entsprechenden Online-Informationsseite bei der Kreisverwaltung.

Dabei ist die größte Hürde der erste Anruf, sagt Dagmar Steffensen. Der entscheidende Schritt, sich Hilfe zu holen. Die stellvertretende Geschäftsführerin von Pro Familia Schleswig-Holstein berichtet: „Manchmal kommt jemand, der schon häufiger an der Tür vorbei gegangen ist und den Mut nicht fand.“ Entsprechend niedrigschwellig sollten die Hilfsangebote sein. Mehr als 150 Fälle betreute die Beratungsstelle „Wagemut“ im vergangenen Jahr mit 380 Beratungen, davon kamen 56 Kinder und Jugendliche aus dem Kreis Schleswig-Flensburg. In Flensburg konnten Kinder und Jugendliche aus dem Umkreis also auch schon vorher Hilfe bekommen. Künftig ist Pro Familia aber auch offizieller Ansprechpartner und bekommt finanzielle Unterstützung vom Kreis.

Die größte Aufgabe für das Projekt wird die neue Beratungsstelle in Schleswig sein. „Die Beratungsstelle in Flensburg ist schon gut ausgestattet“, sagt Smoydzin. „In Schleswig muss alles neu aufgebaut werden.“ Er hofft, dass es im Laufe des Jahres auch feste Räume für die neue Ansprechpartnerin Ulrike Stöwer-Veenhof gibt. Karin Carstensen, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses des Kreises Schleswig-Flensburg, hat sich dafür eingesetzt, dass das Angebot aufgebaut und entsprechende Mittel freigegeben werden.

Der Kreis fördert die Beratung zunächst für drei Jahre mit 100 000 Euro pro Jahr. Damit soll auch die wichtige Aufgabe der Prävention gestemmt werden, unter anderem in Schulen. Denn, so berichtet Steffensen, manche Kinder müssten erst einmal erfahren, dass die erlebte Gewalt nicht „normal“ ist. Und dass es für sie Hilfe gibt.