Von der ersten bis zur zehnten Klasse ist der Schulbus kostenlos. Das gilt im Kreis Schleswig-Flensburg seit anderthalb Jahren. Jedenfalls dann, wenn der Schulweg länger als zwei Kilometer (Grundschule) oder länger als vier Kilometer (ab der fünften Klasse) ist. Oberstufenschüler aber müssen weiterhin fürs Busticket bezahlen.

Das war schon umstritten, als der Kreistag 2019 den kostenlosen Schulbus für die jüngeren Schüler beschlossen hatte. Jetzt kommt ein neuer Vorstoß von der CDU. Die Christdemokraten wollen die Kreisverwaltung beauftragen, ein Ticket-Modell zu entwickeln, das das Busfahren für Oberstufenschüler zwar nicht kostenlos macht, den Preis für die Monatskarte aber deckelt. Das würde insbesondere diejenigen Familien entlasten, die weit weg vom nächsten Gymnasium wohnen.

Je nach Entfernung zur Schule kosten Schülermonatskarten derzeit zwischen 42,20 Euro und 101,40 Euro. In seinem Antrag für die nächste Sitzung des Kreistags verweist der CDU-Fraktionsvorsitzende Walter Behrens darauf, dass Schüler in der Stadt Flensburg nur 35 Euro im Monat zahlen. In Kiel gibt es einen „Bildungstarif“ für 365 Euro im Jahr. „Ziel soll mit einem einheitlichen Preis sein, dass unabhängig von Wohnortentfernungen zum Schulort gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land erreicht werden und Bildungschancen nicht verwehrt werden“, so Thoms Jepsen für die CDU-Fraktion. Außerdem könnte ein niedrigerer Preis die älteren Schüler motivieren, weiter mit dem Bus zu fahren, anstatt aufs eigene Auto umzusteigen.

Nach der Vorstellung der CDU soll auch der dänische Schulverein an der Entwicklung des Ticketmodells beteiligt werden. Die Schülerbeförderung zu den dänischen Schulen ist ein Dauer-Streitthema im Kreis und steht bei der nächsten Kreistags-Sitzung am 30. März auch wieder auf der Tagesordnung. Diesmal geht es um das Junior-Ticket für 135 Euro im Jahr.

Quelle: Schleswiger Nachrichten vom 21.03.2022