Thomas Jepsen spricht zum Thema Abfallentsorgung im Kreistag

28.06.2022

Rund 200.000 Behälter für Papier‐, Bio‐ und Restmüll wurden von der ASF in 2020 digitalisiert, also mit Chips ausgestattet, die nun in Verbindung mit dem Müllwagen und der Zentrale der ASF stehen. Damit konnten wir die Tourenplanung und das Reklamationsmanagement sowie Inventarisierung und Tonnenmanagement verbessern.

Bei der Alttextilsammlung hatte es in den letzten 2‐3 Jahren immer wieder erhebliche Leistungsdefizite des Vertragspartners gegeben. Der Vertrag wurde vorzeitig gekündigt und ein neuer Vertragspartner ist gefunden.

Nach vielen Jahren der Verhandlungen hat der Kreis mit den Dualen
Systemen eine Abstimmungsvereinbarung zur Erfassung und Verwertung von Verpackungen getroffen, also für die Sammlung von Glas, Kunststoffen, Metallen, Verbundstoffen, Papier, Pappe und Kartons. Für die Mitbenutzung der Dualen Systeme zur Kartonagensammlung über unsere grüne Papiertonne wurde die Vereinbarung bis Ende diesen Jahres verlängert, aber es muss nun auch bald eine Einigung über zukünftige Mitbenutzungsentgelte und Erlösbeteiligungen gefunden werden.

Für die Sammlung der Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen haben wir seit diesem Jahr die gelbe Tonne eingeführt. Dazu haben wir den Dualen Systemen eine Rahmenvorgabe gesetzt, um u.a. auch ein haushaltsnahes Holsystem und eine 14 tägige Leerung zu gewährleisten. Darüber hinaus ist es gelungen, das Behältermanagement in die Hände der ASF zu bekommen, sodass wir insgesamt einen reibungslosen Systemwechsel vom gelben Sack zur gelben Tonne geschafft haben; was andernorts in Deutschland nicht immer so gut funktioniert hat.

Die Abfallgebühren haben sich in den letzten Jahren bei uns nur moderat erhöht. Kostentreiber waren nur vertragliche Preisanpassungen bei Behandlungs‐ und Logistikkosten. Große Gebührenerhöhungen sind auf die Bürger schon länger nicht zugekommen und mit unserem Gebührenniveau sind wir aktuell im guten Mittelfeld von Schleswig‐
Holstein und immer noch unter dem Niveau von 2015.

Zukünftig werden uns aber die Steigerungen beim Dieselpreisindex zu schaffen machen. Die gestiegenen Energiekosten seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine werden sich auch auf die Abfallgebühren auswirken. Zudem zeichnet sich seit März mit dem Entwurf des Bundeswirtschaftsministers zum Brennstoff‐Emissions‐Handels‐Gesetz ab, dass die Bundesregierung eine Bepreisung der CO2‐Emissionen aus der Hausmüllverbrennung einführen wird und auf die Abfallgebühren entsprechend eine CO2‐Bepreisung zukommen wird. Für 2023 wird die Gebührenkalkulation sicherlich schwieriger.