Im Gespräch mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten

13.08.2020

Aus Anlass der verstärkt aufgetretenen Corona-Infektionen in Betrieben der Fleischverarbeitung trafen sich auf Einladung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in diesen Tagen Vertreter der Kreistagsfraktion und MdB Petra Nicolaisen mit NGG-Geschäftsführer Finn Petersen, DGB-Regionsgeschäftsführerin Dr. Susanne Uhl und dem Betriebsratsvorsitzenden Jens Feddersen.

Bei dem über 2 Stunden dauernden Informations- und Erfahrungsaustausch ging es vor allem um die Problematik von Werkverträgen und Leiharbeitnehmern, die dazu geführt haben, das nicht nur in fleischverarbeitenden Betrieben – aber hier besonders – aber auch in der Fischverarbeitung oder dem Bauhandwerk, die Anzahl der fest beschäftigten Mitarbeiter stark reduziert, teilweise sogar halbiert wurde. Positiv merkten die Gewerkschaftsvertreter an, dass die Regierungskoalition auf Bundesebene dieses Thema nach den Corona-Ausbrüchen schnell auf die Agenda gesetzt hat und hier erhebliche Veränderungen zugunsten des Arbeitnehmerschutzes angekündigt sind.

Weiteres Thema waren die Unterbringungssituationen vieler Werkvertragsarbeitnehmerinnen -arbeitnehmer, die auf kleinstem Raum zu überhöhten Mieten wohnen – wenn man noch von wohnen sprechen kann. So stehen den Arbeitern teilweise nur Flächen zwischen 7 und 12 qm zur Verfügung. „Dass sich in diesen Situationen das Corona-Virus fast schon automatisch ausbreitet“, so die Abgeordnete Petra Nicolaisen, „ist da wirklich kein Wunder mehr. Aber auch die Missachtung von Abständen bei der Verarbeitung und in den Pausen war untragbar.“

In diesem Zusammenhang waren auch die Begrenzung der Unterkunftskosten nach Maßgabe der Sachbezugsverordnung und die Hoffnung der Gewerkschaften auf ein Wohnungsaufsichtsgesetz wie in anderen Bundesländern weitere wichtige Themen.